Pfarrbrief

2. Pfarrbrief 2023

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Liebe Leserinnen und Leser!

Wer von uns freut sich nicht auf die sommerliche Urlaubs- und Ferienzeit?
Als Einzelne, Familie oder Gruppe sind wir gern unterwegs. Es tut uns allen gut, dem Alltag zu entfliehen und frische Luft für Körper und Geist zu atmen. Wir hoffen, uns in diesem Sommer so frei zu bewegen zu können, wie wir es bis 2019 gewohnt waren.
Für viele bietet die Urlaubszeit auch Gelegenheit, wieder einmal zu schmökern. Als Kind und Jugendlicher las ich liebend gern die Bücher von Enid Blyton „Fünf Freunde…“. Ich fand deren abenteuerliche Erlebnisse sehr aufregend und spannend.
In diesem Jahr werde ich drei Bücher mit in den Urlaub nehmen, von denen ich mir zwei selbst ausgesucht und mir das dritte empfohlen wurde.
Das erste Buch ist von Orlando Figes und ist die deutsche Übersetzung des 2022 erschienenen „The Story of Russia“ – „Eine Geschichte Russlands“. Im Radio hatte ich eine Rezension darüber gehört, die mich neugierig machte. Die Grundthese lautet: Will man den aktuellen Angriff Russlands auf die Ukraine verstehen, muss man die Geschichte Russlands kennen.
Das zweite Buch wurde 2021 von Andreas R. Batlogg geschrieben. Er ist ein in München lebender Jesuit. Sein lesenswertes Buch trägt den Titel: „Jesus begegnen. suchen – finden – bekennen“. Angesichts der riesigen Herausforderungen, denen wir uns als Kirche gegenübersehen, scheint eine Besinnung auf Jesus, den Christus, ein sinnvoller Ausgangspunkt zu sein, um nach Antworten zu suchen.
Das dritte Buch wurde mir von einem Gemeindemitglied überreicht. Sein Titel erinnert mich an das im letzten Pfarrbrief erwähnte Buch von Tomás Halik, „Der Nachmittag des Christentums. Eine Zeitansage“. Den Autor, Alexander Garth, evangelischer Gemeindepfarrer in Wittenberg, kenne ich. Sein Werk trägt den Titel: „Untergehen oder umkehren.
Warum der christliche Glaube seine beste Zeit noch vor sich hat“. Der Autor zeigt darin Wege auf, wie die gegenwärtige Krise als Chance für einen Neuanfang genutzt werden kann.
Denn nicht erst seit der Veröffentlichung der kirchlichen Statistik für das vergangene Jahr durch die Deutsche Bischofskonferenz stellt sich die Frage: Was muss geschehen, um den „blockierten Riesen“ (Manfred Lütz) zu befreien? Angesichts von 175 Personen aus unserem Pfarrverband, die 2022 im KVR ihren Kirchenaustritt erklärt haben, können wir nicht so tun, als ob uns das Thema nicht berühre. Die überwiegende Mehrheit der Ausgetretenen haben wohl seit langem den lebendigen Kontakt mit unseren Gemeinden verloren.
Sie erleben sie nicht mehr als Orte, wo sie relevante Antworten auf die Fragen des Lebens finden und neue Energie für ihren  Alltag tanken können. Die Skandale der vergangenen Jahre waren meines Erachtens eher Anlass als Ursache für den Austritt.
Was haben zumindest zwei der oben genannten Bücher mit dieser Problematik zu tun? Sie können uns anregen, ähnlich wie die Fotos auf der Umschlagseite dieses Pfarrbriefs, aus einer anderen Perspektive auf unsere Kirchen und auf unsere Gemeinden zu schauen.
Die Fotos aus dem Gemeindeleben und auch der Kalender in der Mitte sind Zeichen dafür, dass es ein buntes Angebot in unseren Gemeinden gibt. Im Oktober werden junge Menschen aus unseren Gemeinden das Sakrament der Firmung empfangen. In den letzten Wochen haben sie bei Veranstaltungen für Jung und Alt mitgeholfen. Ihnen und allen, die sie dabei und in der Vorbereitung begleiten, sagen wir danke schön.
Ob aus diesen Begegnungen eine Beziehung zur Gemeinde wachsen wird? Wir wünschen es ihnen.
Als gesamtes Seelsorgeteam wünschen wir allen, die verreisen oder auch zu Hause bleiben Gottes Segen und eine erholsame Urlaubs- und  Ferienzeit!

Ihr
P. Klaus und P. Stephen sowie V. Nickel