Pfarrbrief

1. Pfarrbrief 2024

Zum Download des Pfarrbriefs bitte auf den Titel klicken.

Liebe Leserinnen und Leser!

gesellschaftlich gesehen befinden wir uns aufgrund der ökologischen, wirtschaftlichen und politischen Situation unseres Landes (und vieler anderer) in einer Zeit großer existenzieller Herausforderungen, Unsicherheiten und für viele beängstigenden Entwicklungen. Für uns als Gemeinschaft der Christen kommen für die einen enttäuschte Reformund Erneuerungserwartungen, für die anderen der Verlust des bisher Gewohnten und Geliebten und mit aller Macht zu verhindernde Veränderungen hinzu. Der Spannungsbogen könnte kaum größer sein.
Wenn Sie diese Zeilen lesen, sind es nur noch wenige Tage bis Ostern. Ob wir uns in diesem Jahr darauf einstimmen und auf die Feier der Osternacht freuen können? Das Ziel der Fastenzeit ist Ostern, die Feier der Auferstehung Jesu. Das Ziel unseres Lebens ist die Auferstehung mit IHM zu ewigem Leben. Der Apostel Paulus schreibt in seinem Brief an die Gemeinde in Rom: „Wir, die wir auf Christus Jesus getauft wurden, sind auf seinen Tod getauft worden. […] Sind wir nun mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden.“ (Römerbrief Kapitel 6, Verse 3 und 8)
Ein wesentliches Element der österlichen Feier ist die Erinnerung an die eigene Taufe und die Erneuerung des Taufversprechens. In diesem Jahr laden wir Sie ein, die Erneuerung des Versprechens während der Feier der Osternacht oder an einem anderen Tag bewusst zu vollziehen. Vielleicht können Sie sogar allein oder mit der ganzen Familie jene Kirche besuchen, in der Sie damals getauft wurden. Wir sind uns bewusst, dass dies für die ältere Generation, die Flucht und Vertreibung miterlebt hat, kaum möglich sein wird. Mit der Erinnerung an die Taufe mag die Frage in uns aufsteigen: Und was ist aus dem Menschen geworden, der damals getauft wurde? Was kann noch aus ihm werden? Die Taufe ist wie ein Geschenk, das uns überreicht wurde. Es kann uns im ersten Augenblick faszinieren und irgendwann legen wir es beiseite, weil die Faszination verflogen ist. In diesem Jahr möchten wir Sie zu  einer Wiederentdeckung dieses Geschenks motivieren. Ein Mensch wird getauft, weil Eltern und Paten an seiner Stelle den Glauben bekennen, bzw. lässt sich taufen, weil er oder sie bereits selbst diesen Glauben bekennen kann. Der Geschenkcharakter der Taufe wird besonders bei einem Kind deutlich. Sie ist wie ein Samenkorn, das in die Erde gelegt wird, damit es aufgehen, wachsen und Frucht bringen kann. Gemeint ist, dass sich eine Beziehung zu Gott und zur Gemeinde entwickeln kann. Bei einem Schulkind oder Erwachsenen mögen sich diese beiden Beziehungen schon längst vor der eigentlichen Taufe entfaltet haben. Ob sie ein Leben lang wachsen und stärker werden, oder irgendwann absterben, hängt von vielen Faktoren ab. Wir alle können uns fragen, was uns dabei nützlich und hilfreich war, und was wir tun können, damit die Beziehung zu Gott und zur Gemeinde wieder neue Impulse bekommt.
Liebe Leserinnen und Leser, als Seelsorgeteam wünschen wir Ihnen in dieser aufgewühlten Zeit
gesegnete Ostern und von Gottes Geist bewegte Pfingsten!


P. Klaus und P. Stephen sowie V. Nickel